„Traumwelten“ – das Thema des Frühjahrskonzerts der Heidener Musikkapelle am Samstag versprach viel. Es lud die mehr als 600 Besucher ein in eine Welt der Fantasie, die aus vielen kleinen Höhepunkten bestehen sollte. So lag die Messlatte für diesen Abend in der zur Konzerthalle umfunktionierten Westmünsterlandhalle sehr hoch.

Ein irisches Märchen war Ursprung für den „Traum des Oenghus“ von Rolf Rudin. Mit diesem Stück verzauberte die Musikkapelle „unter der Leitung des traumhaften André Baumeisters“ (Patrick Voßkamp). Das anspruchsvolle Stück stand im Kontrast zum tempo- und abwechslungsreichen Tagtraum zum Naturphänomen Regenbogen, den ein kleiner junge in „Arcus“ von Thiemo Krass erlebte.

Nach einer Pause erschlossen sich dem Publikum ganz andere Traumwelten. Mit eindrucksvollen Lichteffekten begannen „Also sprach Zarathustra“ (Richard Strauss) und „Chariots of fire“ (Vangelis). Gänzlich anderen Träumen hing in einer kleinen Pause Klarinettist Patrik Voßkamp nach, als er dem Publikum von seinen Erlebissen mit langsamen Autos und der schnellen Polizei berichtete. Symphonische Filmmusik, etwa von „A.I.“ (Künstliche Intelligenz) oder „Der Patriot“ sorgten in Verbindung mit Filmausschnitten auf einer Leinwand neben der Bühne für eindrucksvolle Momente.

Nach dem „Nussknacker-Swing“ war der große Auftritt der „Four Brothers“ gekommen. Obwohl eher an „einen Papa mit zwei Brüdern und kleiner Schwester erinnernd“ (Patrick Voßkamp) kamen die vier Saxofon-Solisten, unterstützt durch die Musikkapelle, mächtig in Fahrt. Nach „Hawaii Five-O“ von Mort Stevens hatten auch endlich die „Swingo Singers“ ihren lang ersehnten Auftritt. Unter der Leitung von Udo Hotten brachten sie das Publikum mit „Standing in the night of love“ (Russel Robinson) sowie „Hallelujah“ zum mitklatschen. Bei „O happy day“ blieb kaum jemand auf seinem Stuhl sitzen.

Das Konzert überzeugt auf ganzer Linie, zeigte es doch die vielen Facetten der „Traumwelten“. Auch die Techniker trugen dazu bei, die tolle Bilder von Musikern und Dirigenten auf eine Leinwand brachten. Der Abend war wie ein Traum – nur viel zu schnell vorbei.

Artikel aus der Borkener Zeitung vom 18.03.2013