Ein Konzert nicht von dieser Welt zu spielen, mit diesem Anspruch sind wir in diesem Jahr an unser Frühjahrskonzert herangegangen. Unter dem Titel „FERNE WELTEN – Galaktische Klänge von Star Wars bis Major Tom“ probten wir seit Anfang Januar ein außerirdisch unterhaltsames Programm ein. Die Vorbereitungszeit bis zum traditionellen Konzerttermin zwei Wochen vor Ostern war kurz, letzte Feinheiten konnten wir beim Probentag Anfang März erarbeiten und dann war es auch schon so weit für unser Doppelkonzert am 15. & 16. März 2024.
Wie im letzten Jahr haben wir das Konzert gleich zwei Mal aufgeführt, aus organisatorischen Gründen in der Stadthalle Vennehof. Zum Glück hat dieser Umstand die mehr als 800 Gäste aber nicht davon abgehalten, mit uns in fremde Galaxien zu entfliehen. Mit „As If On Wings“ spannte das Jugendorchester zur Eröffnung bereit zum Abflug die Flügel auf. Die anspruchsvolle Originalkomposition von Tracy Behrman wird die Jugendlichen noch ein paar Monate beschäftigen, bis sie damit im Sommer beim Welt Jugendmusik Festival in Zürich vor die Jury treten. Nach diesem großartigen Auftritt müssen sie vor der Schweizer Jury definitiv keine Angst haben. Besonders beeindruckt war das Publikum von den Solo-Passagen, die von den Jugendlichen sehr überzeugend gespielt wurden. Die allerersten Töne des Konzerts spielten beispielsweise Mick Frericks an der Tuba und Lukas Grütering am Horn in einem träumerisch-eleganten Solo. Mit „City of Stars“ (aus dem Film LaLaLand) schlugen die jungen Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Dominik Grothe dann ruhige Töne an, eingerahmt vom abwechslungsreichen Stück „Ministry of Winds“. Das Publikum forderte prompt eine Zugabe, die mit dem NENA-Hit „99 Luftballons“ noch einmal richtig Stimmung in den Konzertsaal brachte.
Nach einer kurzen Umbaupause ging es fulminant weiter, als die Musikkapelle unter der Leitung von André Baumeister mit dem „Superman Marsch“ das Konzert übernahm. Auf den majestätisch anmutenden Marsch über den gleichnamigen Comic- und Film-Helden folgte mit „Perseus – A Hero’s Quest in the Heavens“ von Satoshi Yagisawa ein Stück, bei dem besonders die weiblichen Orchestermitglieder gefordert waren. Der Komponist hat für dieses Werk auch eine Chorstimme geschrieben – mit der Empfehlung, diese im Orchester selbst zu besetzen. Nach extra Gesangsproben, geleitet von unserer Hornistin Judith Ross, überraschten die Orchesterfrauen das Publikum mit zwei sphärischen Gesangspassagen, die dieses Stück sofort zu einem Konzerthighlight machten. Das sollte übrigens nicht die einzige Gesangseinheit bleiben …
Nach der Pause kamen mit der „Star War Saga“ Filmfans voll auf ihre Kosten, gefolgt von der ruhigen „Jupiter Hymne“ aus der Planetensuite von Gustav Holst. Gerade bei solch getragenen Stücken wie dem letztgenannten hat es sich Dirigent André Baumeister in den Proben zur Gewohnheit gemacht, einzelne Melodien vom Orchester singen zu lassen – und warum nicht auch mal auf der Bühne?!
Mit dem ausdrucksstarken „Interstellar“ Arrangement von Guido Rennert zu Hans Zimmers preisgekrönter Filmmusik ließ das Orchester das Publikum endgültig in die unendlichen Weiten des Universums entschweben. Die Kombination aus Licht- und Toneffekten ließen die Grenzen zwischen Zeit und Raum verschmelzen. So merkten die Zuhörerinnen und Zuhörer vielleicht kaum, dass sie anschließend auf dem fiktiven Planeten Tatooine aus dem Star Wars Universum gelandet waren, wo sie mit dem Stück „Cantina Band“ schwungvoll begrüßt wurden. Ebenso beschwingt ging es schließlich zum Abschluss mit einem Medley aus den 80er-Krachern „Major Tom“ und „Sternenhimmel“, jeweils aus Arrangements von Thiemo Kraas, zurück in das heimatliche Sonnensystem. Nach der Reise sicher wieder im Vennehof gelandet, würdigte das Publikum das kurzweilige Konzert mit stehenden Ovationen. Da ließen zwei stimmungsvolle Zugaben in Form von „Moon River“ mit berührendem Gesang von Judith Ross sowie dem „Astronauten Marsch“ nicht lange auf sich warten und die Gäste mit der ein oder anderen Melodie im Ohr nach Hause gehen.
Die Reiseleitung übernahmen Franziska Huda und Benjamin Freytag auf eine kompetente, unterhaltsame und sympathische Art und Weise.
Mit wissenswerten Hintergründen zu den Stücken, Anekdoten aus dem Probenalltag und einer humorvollen Danksagung an den JO-Dirigenten Dominik Grothe hatten sie das Publikum in Windeseile auf Ihrer Seite. Beide sind sowohl im Jugendorchester als auch in der Musikkapelle aktiv und waren damit gleich in dreifacher Rolle auf der Bühne. Chapeau vor eurer Leistung!
Für die Musikkapelle geht es nun in eine kleine, verdiente Probenpause, bevor an Pfingsten in Nordick die Schützenfestsaison beginnt. Ein weiteres Highlight in diesem Jahr wird das Jubiläum unseres heiß geliebten Hauses der Musik sein, welches bald seit 25 Jahren das Herzstück des Vereins bildet. Das werden wir im Herbst gebührend feiern!
Adresse
Musikkapelle Heiden e.V.
Am Sportzentrum 7b
46359 Heiden