HEIDEN. „Wenn man so viel arbeitet, ist Zeit ein kostbares Gut. Diese verbringe ich sehr gerne mit den Menschen, die mir wichtig sind.“ Das sagt Janina Wiesmann. Die 24-Jährige ist die Vorsitzende der Heidener Musikkapelle und studiert an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster den Master of Science in Humangeographie. Ihren Schwerpunkt hat sie – unter anderem wegen der Nebenfächer Volkswirtschaftslehre und Öffentliches Recht – auf die Bereiche Raumplanung und Wirtschaftsgeographie gelegt.

„Materielle Gegenstände sind mir nicht so wichtig“, sagt die gebürtige Heidenerin, „ich investiere das Geld eher in Aktivitäten mit Freunden oder der Familie und in Reisen.“ Die Welt zu entdecken liege, meint sie, „in der Natur einer Geographin“. Die nächste Reise soll in die USA oder nach Asien gehen. Die Vorsitzende der Musikkapelle, die seit 14 Jahren Klarinette spielt, lebt „schon immer in Heiden“. Den Kindergarten hat sie an der Josefstraße, die Grundschule an der Lembecker Straße in Heiden besucht. 2006 hat sie das Abitur am Remigianum in Borken gemacht.

Eine Vorsitzende hat es in der Geschichte der Musikkapelle, die seit über 100 Jahren im Takt ist, noch nicht gegeben. Ermuntert von Dr. Patrick Voßkamp hat sich Janina Wiesmann überzeugen lassen, Aufgaben und damit Verantwortung zu übernehmen. Beflügelt wird sie dabei von den Gedanken, frischen Wind in den Verein zu bringen, weibliche Ansichten zu vertreten und eigene Kompetenzen zu erweitern.

Praktisches Wissen erarbeitet sich die Heidenerin als Tutorin an der Uni und als studentische Mitarbeiterin einer Unternehmensberatung in Essen. Auf die Frage nach einem Vorbild sagt sie: „Durch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten nehme ich häufig eine Vorbildfunktion ein.“ Diese erfüllt sie lieber, als einer Person beziehungsweise einem Vorbild in seiner Lebensweise nachzueifern.

„Unser letztes Frühjahrskonzert der Musikkapelle war für mich ein großer Erfolg“, freut sie sich. „Die Zuschauer hören nur das Ergebnis der monatelangen Arbeit, aber wenn man nach der intensiven musikalischen wie organisatorischen Vorbereitung mit großem Applaus belohnt wird, dann ist das schon ein schönes Glücksgefühl.“

Dieses stellt sich mitunter auch bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Betreuerin im Ramsdorfer Pinocchiotours-Kinderferienlager auf Texel ein. „Wenn ein Kind sagt, dass das Ferienlager die schönste Zeit in den Sommerferien war, dann ist das auch eine große Belohnung für die Kraft, die man selber in die Vorbereitungen und das eigentliche Lager gesteckt hat“, berichtet sie.

Wenn sie sich einen zweiten Wohnsitz wählen dürfte, dann wäre das in den Niederlanden am Meer, nämlich auf Texel. Urlaub machen schätzt sie aber auch in den Bergen. Dann geht die Studentin wandern. Zu ihren Hobbys neben der Musik zählt sie Joggen und Schwimmen sowie Yoga zur Entspannung.

„Gut, dass es Facebook gibt“, sagt Janina Wiesmann auf die Frage nach ihrem Freundeskreis. Sie hat gleich mehrere in Münster und Heiden. Kontakte pflegt sie intensiv „in der ganzen Welt“.

Und ihr Liebingsplatz? Der ist, mit einem Buch in den Händen, auf der Decke am Kanalufer in Münster.